Die zweite Phase des Jugendaustauschs "Rethinking- Cooperating- Sharing" findet gerade in Wanadsor und Jerewan, Armenien, statt. Hier findet ihr zu dieser Begebenheit einen schönen Artikel von David Diancourt, einem der anwesenden Vorstandsmitgliedern von UTC.
Seit dem 20. August treffen sich 24 junge Menschen zwischen 18 und 25
Jahren aus Frankreich, Deutschland, der Türkei und Armenien in Wanadsor und Jerewan
für die zweite Phase eines quatrinationalen Austauschs, der im November 2017 in
Marseille begonnen hat. Dieses Projekt wird von Une Terre Culturelle aus
Marseille in Zusammenarbeit mit dem Centre Français de Berlin, AFS aus Istanbul
und Peace Dialogue aus Wanadsor organisiert.
Dieses Projekt mit dem Titel "Rethinking – Cooperating- Sharing"
ist Teil der Ausschreibung 100 Jahre Erster Weltkrieg vom Europäischen Programm
Erasmus Plus und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) finanziert wurden.
Der Zweck dieser deutsch-französischen Institution war es, nach dem Zweiten
Weltkrieg die Annäherung der Völker zu erleichtern, die vom Konflikt betroffen
waren und so den Aufbau eines dauerhaften Friedens zwischen zwei Nationen zu
fördern, die sich seit Jahrzehnten auseinandergesetzt haben.
Finanzierungsprojekte, die über die deutsch-französischen bilateralen
Beziehungen hinausgehen, sind eine Gewohnheit vom DFJW, weil die Geschichte
eine ständige Wiederholung ist und die ineinander verwobenen
Nationalgeschichten Armeniens, Frankreichs, Deutschlands und der Türkei keine
Ausnahme dieser Regel darstellen. Sie sind von Schwierigkeiten und
jüngsten Konflikten gezeichnet und immer noch sehr prägnant.
Diese nationalen und politischen Visionen geben ein negatives Bild des "Anderen". Dies ist auf einen Mangel an direkten Beziehungen zwischen Bürgern verschiedener Kulturen zurückzuführen. Und es scheint, dass sich diese Neigung nicht verbessert. Tatsächlich leben wir in einer Zeit, in der unsere Gesellschaften sich immer mehr verschließen und wo nationalistische Ideen zunehmend Gehör finden.
Diese nationalen und politischen Visionen geben ein negatives Bild des "Anderen". Dies ist auf einen Mangel an direkten Beziehungen zwischen Bürgern verschiedener Kulturen zurückzuführen. Und es scheint, dass sich diese Neigung nicht verbessert. Tatsächlich leben wir in einer Zeit, in der unsere Gesellschaften sich immer mehr verschließen und wo nationalistische Ideen zunehmend Gehör finden.
Es ist daher wichtig, dass die jungen Studenten und Freiwilligen aus den
vier Ländern mit dem gemeinsamen Ziel zusammenkommen, diesen beklagenswerten Zustand
zu beheben und junge Menschen aus diesen Ländern dazu zu leiten, sich auszutauschen
und zu teilen. Die Idee ist nicht nur zu diskutieren und über historische
Tatsachen übereinzustimmen, die unterschiedlich von einem Land zum anderen behandelt
werden, sondern viel mehr neue Beziehungen und neue Perspektiven zwischen der
Jugend für eine gemeinsame und friedliche Zukunft zu entwickeln.
Hierfür wenden die sechs Jugendlichen jedes Landes und das Betreuungsteam einfache
Methoden an, die vor mehr als 55 Jahren in den vom DFJW geförderten Projekten
entwickelt wurden. Diese Methoden behandeln das Gedenken, versachlichen die Geschichte,
um sich zuzuhören und einen interkulturellen Dialog im gegenseitigem Respekt einzuführen,
um die eigentümliche Anschauung des Anderen und die Geschichte zu überdenken,
zu kooperieren und eine gemeinsame Zukunft zu entwickeln und diese Erfahrungen
dann mit einem breiten Publikum zu teilen.
In der Tat ist es nicht leicht, einen Ort mit jungen Türken zu besuchen,
der so symbolisch und bedeutungsvoll ist wie das armenische Genozid-Denkmal. Für
Improvisation bleibt da kein Spielraum. Zumal die Gesellschaften ständig im
Wandel sind.
Wir haben das Glück, diese Woche in der Mitte des Kaukasus eine
unglaubliche Zeit der armenischen Gesellschaft mitzuerleben ... In der Tat, vor
drei Monaten wurde die Regierung von einem Wind der Erneuerung, ohne Gewalt,
aber mit großer Entschlossenheit weggeweht. Die Veränderung, die von
"Märschen" in allen Städten und Dörfern ausging, um die
Korruptionssysteme, die dieses Land verwüsteten, niederzuschlagen, scheint im
Gange zu sein und wir hatten die Chance, in Wanadsor Protagonisten der
Zivilgesellschaft zu begegnen, die Antreiber dieser Bewegung waren. Diese
Interaktion und diese Nähe gaben uns den Eindruck, privilegierte Zeugen dessen
zu sein, was geschah und sogar Akteure zu sein ...